Implementation of vehicle movement tests in simulation software and its application in accident analysis / Die Implementierung von Fahrversuchen in Simulationsprogrammen und ihre Anwendung für die Unfallanalyse

Bei der Befragung von an Verkehrsunfällen beteiligten Fahrzeuglenkern ist sehr häufig zu beobachten, dass diese Schwierigkeiten haben, ausreichend korrekte und technisch plausible Angaben zu machen. So werden bspw. Fragen... [ view full abstract ]

Bei der Befragung von an Verkehrsunfällen beteiligten Fahrzeuglenkern ist sehr häufig zu beobachten, dass diese Schwierigkeiten haben, ausreichend korrekte und technisch plausible Angaben zu machen. So werden bspw. Fragen nach der Art der Bremsung nahezu immer mit "normal" beantwortet. Selbst für Fragen nach der eingehaltenen Fahrgeschwindigkeit wird diese Antwort gerne verwendet. Auch die Angabe konkreter Positionen von bestimmten Ereignissen (z.B. Gefahrenerkennung, Blinkbeginn...) erweist sich für die Befragten als mitunter sehr schwierig, dies insbesondere bei Unfällen im Freilandgebiet.

Mit der vorgestellten Methode ist es bspw. möglich zu quantifizieren, was "normal" für die Befragten bedeutet. Zusätzlich werden Positionen, an denen nach Meinung der Befragten relevante Ereignisse stattfanden, schnell und einfach protokolliert. Zusätzlich ergibt sich, dass technisch unsinnige Aussagen hinsichtlich des Weg-Zeit-Ablaufes der eigenen Fahrbewegung vermieden werden. Bei der Befragung an Ort und Stelle ergibt sich dabei auch eine Zeitersparnis.

Das hierfür erforderliche Equipment setzt sich zusammen aus der Messplattform PicDAQ5, welche gleichzeitig einen GPS-Datalogger beinhaltet, ein Bedienpanel zur Protokollierung wesentlicher Ereignisse, der dazugehörigen... [ view full abstract ]

Das hierfür erforderliche Equipment setzt sich zusammen aus der Messplattform PicDAQ5, welche gleichzeitig einen GPS-Datalogger beinhaltet, ein Bedienpanel zur Protokollierung wesentlicher Ereignisse, der dazugehörigen Auswertesoftware sowie der Simulationssoftware PC-Crash.

Das Fahrzeug des Befragten wird innerhalb kurzer Zeit mit GPS-Antenne und Messplattform ausgerüstet und der Befragte selbst führt eine Fahrprobe durch, mit der er sein Fahrmanöver vor dem gegenständlichen Unfall zeigt. Der Unfallanalytiker befindet sich dabei im Fahrzeug, vergleichbar einem Versuchsleiter, und markiert wesentliche Ereignisse mittels Bedienpanels. Dies kann hintereinander mit auch mit mehreren Beteiligten durchgeführt werden. 

Im Anschluss daran werden die gewonnen Daten mit Hilfe der Auswertesoftware in PC-Crash importiert und den jeweiligen Fahrzeugen zu gewiesen. Als Ergebnis erhält man den Bewegungspfad der Fahrzeuge mit dazugehörigen Geschwindigkeitsverlauf. Zusätzlich erhält man auch die Daten, wann sich das Fahrzeug bei relevanten Ereignissen an welchem Punkt befunden hat. Dabei ist es bei Bedarf auch möglich, die Bewegungs- und Ereignisabläufe der Fahrzeuge zu synchronisieren.